Arnica montana

Jetzt, im Hochsommer, stehen auf Bergwiesen, allerdings nicht auf Kalk- dafür auf sauren Böden, große, orange-gelbe Blumen, die der Sonne Konkurrenz zu machen scheinen: Arnika.

Diese Blume aus der Familie der Korbblütler ist eine der bekanntesten in der Homöopathie angewendeten Mittel. Bei sogenannten stumpfen Traumen, also nicht nach außen blutenden Verletzungen kann sie wahre Wunder wirken. Aber Achtung: Ein Grund für die schnelle Heilwirkung ist die Eigenschaft der Pflanze, die Blutgerinnung zu verlangsamen, deshalb darf sie nicht mit blutverdünnenden Medikamenten zusammen gegeben werden, und auch vor Operationen ist Vorsicht geboten.

Am besten verwendet man eine Arnikatinktur nur äußerlich, da ist sie aber breit anwendbar für alle Arten von Verstauchung, Prellung, Blutergüssen,….

Arnika kann auch hervorragend bei Erkältungen und allen Verletzungen der Mundschleimhaut helfen, dazu gurgelt man mit stark verdünnter Tinktur. Weil der Saft der Pflanze sehr scharf ist, könnte Arnika auch bei Durchfällen helfen, da rate ich aber dringend von einer Anwendung ab (Gefahr innerer Blutungen, Allergiepotential). Auch für Kreislauf- und Herzprobleme kann Arnika das optimale Mittel sein.

Wegen des starken Allergiepotential und der blutverdünnenden Wirkung sollte man Arnika nur in homöopathischer Form verwenden. Außerdem ist die Pflanze geschützt und darf nicht in der Natur geerntet werden.

Arnika in der Homöopathie

Arnika gehört zu den Korbblütlern (Compositae, Asteraceae). Nach dem bedeutenden Homöopathen Jan Scholten, der allen Pflanzengruppen bestimmte Themen des menschlichen Lebens zugeordnet hat, ist die Hauptempfindung der Compositae:

“höchst entwickelte Pflanzen mit starkem Bedürfnis nach Individualität und Autonomie; wollen ihre Berufung finden, um die Welt zu verbessern und ihren eigenen Weg zu gehen; wollen deshalb sich selbst und ihre Berufung erkennen; haben aber Gefühl / Angst nicht stark genug und zu verletzlich zu sein; Thema der VERWUNDBARKEIT ist Hauptidee der Arnica-Familie, (bis aggressive) Verteidigung ihrer Freiheit”

J._Scholten, Wunderbare Pflanzen

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Hauptsächlich haben die Korbblütler also mit allen Erscheinungen des Verletztseins zu tun, körperlich, aber eben auch seelisch. Arnika mit ihrer imposanten Größe von 20-60cm Wuchshöhe und den strahlend gelben Blüten ist sicherlich einer der wichtigsten Vertreter der Compositae in der Homöopathie. Aber auch so kleine und unauffällige Pflänzchen wie das Gänseblümchen (bellis perennis) zählen zu dieser Pflanzenfamilie und haben ein ähnliches Wirkspektrum. Wie immer in der Homöopathie zählt hier das genaue Hinschauen, ob der Patient / die Patientin eher die königlich strahlende oder die unauffällige aber widerstandsfähige Blüte verträgt.